Husqvarna 550 XP

High-tech trifft Top-Design

Husqvarna 550 XP

Das Warten hat ein Ende! Ab Februar 2012 steht die neue Husqvarna 550 XP als Nachfolger der in der Waldarbeitswelt überaus beliebten Husqvarna 346 in den Händlerregalen.

Eine Affinität zur Husqvarna 560 XP kann die Säge nicht verleugnen, das Design ist quasi identisch. Ob die neue Husky einen ähnlich großen Entwicklungsfortschritt wie die leistungsstärkere 560 XP erfahren hat, soll ein erster Praxistest der neuen Husqvarna 550 XP klären.

Technische Details

Husqvarna 550 XP - Die Technik

AutoTune

Erstmals arbeitet jetzt auch in einer leichten Husqvarna-Profisäge ein Vergaser mit AutoTune-Technologie. Die Vergasereinstellung wird hier nicht mehr mittels Stellschrauben vorgenommen, vielmehr übernehmen Magnetventile die Kraftstoffdosierung. Ein Mikroprozessor überprüft in sehr kurzen, regelmäßigen Abständen einige Motorparameter. Aufgrund dieser Parameter steuert der Prozessor die Magnetventile an, die dann für die Dauer von Sekundenbruchteilen öffnen oder schließen. Von diesem Vorgang bekommt der Motorsägenführer an sich nichts mit. Indirekt aber dann wieder doch, denn die Technik sorgt für einen zu jedem Zeitpunkt optimal eingestellten Vergaser. Egal ob kalte oder warme Temperaturen, unterschiedliche Höhenlagen, Kalt- oder Warmstart. Der Motor läuft jederzeit optimal. Folglich gibt es auch nicht mehr mehrere Schalterstellungen. Es gibt nur noch die Schalterstellung „EIN“ oder „AUS“.

Bildergalerie

Unserer Meinung nach der nennenswerteste Fortschritt in der Motorsägentechnik überhaupt. Kritikern sei an dieser Stelle übrigens gesagt, dass über kurz oder lang alle Motorsägenmodelle der bekannten Hersteller mit dieser Technologie ausgestattet werden. Warum? Zum einen, weil die Einhaltung der Abgasnorm einen dauerhaft korrekt eingestellten Vergaser erfordert, und zum anderen, weil diese Technik auch weniger störanfällig ist.

RevBoost

Wie schon die 560 XP verfügt nun auch die neue Husqvarna 550 XP über das RevBoost-System. Bei Bedarf stehen dem Sägenführer nach der Vollgasbeschleunigung für zwei Sekunden ca. 800-1000 UPM zusätzlich zur Verfügung. Die zusätzliche Kettenbeschleunigung macht sich besonders beim Abschneiden von stärkeren Ästen positiv bemerkbar.

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X-Torq

Natürlich verfügt die neue Husqvarna über einen Zweitaktmotor mit Schichtladungsprinzip. Diese Motorenbauweise kommt mittlerweile schon in anderen Modellen zum Einsatz und erfüllt selbstverständlich die Abgasnormen der EU-Richtlinie 2002/88/EG, Stufe 2.

Air Injection

Die Ansaugluft wird durch die Zentrifugalkräfte des Lüfterrades vorgereinigt. Grober Schmutz gelangt somit nicht mehr so schnell an den Luftfilter. Das wiederum bedeutet, dass die Verschmutzungsneigung des Filters geringer ist bzw. die Reinigungsintervalle länger ausfallen.

Weitere Details

Fast schon technischer Standard sind die verliersicheren Kettendeckelschrauben. Eine feine Sache, wenn man im Wald den Kettenraddeckel zum Säubern oder Kettenwechsel abmontieren muss.

Der hintere Handschutz verfügt über Anti-Rutsch-Leisten. Beim Starten erhält der Fuß des Motorsägenführer besseren Halt auf dem ansonsten sehr glatten Gehäuse.

Auf der Unterseite der Säge befinden sich Gleitrippen. Gerade bei einer Entastungssäge macht dieses Detail Sinn, da ein Vorschieben der Säge auf dem zu entastenden Stamm so vereinfacht wird.

Ein Schauglas im Kraftstofftank ermöglicht nun die ständige Kontrolle des Tankinhaltes.

Das Triebwerk liegt nach hinten geneigt im Sägenchassis, die Bauweise ist zudem schmaler geworden. Das bedeutet, dass die Gyrokräfte der Säge näher am Mittelpunkt der Säge liegen. Gerade beim Entasten merkt man diese Veränderung, das Umlegen der Säge von Ast zu Ast wird durch dieses fast unsichtbare Detail vereinfacht.

Eine manuelle Kraftstoffpumpe sowie ein Dekompressionsventil vereinfachen den Startvorgang und gehören unserer Meinung nach ebenso zum Standard von Profisägen wie die seitliche Kettenspannung und eine markante Fällrichtungsvisierung. Selbstverständlich verfügt die neue Husqvarna 550 über alle diese sinnvollen Gadgets.

Modellvarianten

Schon seit Einführung der Husqvarna 560 verfolgt die Fa. Husqvarna eine zweigleisige Modellpolitik. Neben dem Profimodell der neuen Husqvarna 550 gibt es auch eine semiprofessionelle Variante, die Husqvarna 545. Die technischen Daten beider Motorsägen sind nahezu identisch, lediglich die Leistung der 545 fällt mit 2,5 KW bei 9600 U/min gegenüber der Leistung der 550 mit 2,8 KW/10200 U/min etwas geringer aus. Zudem ist die preisgünstigere Semi-Profisäge optisch am einfarbigen Gehäuse zu erkennen.

Beide Motorgeräte sind zudem in der Trio-Brake-Version oder optional auch mit Griff- und Vergaserheizung lieferbar.

Technische Daten* & Preise*

  Husqvarna 545 Husqvarna 550 XP Husqvarna 346 XP
Hubraum 50,1 ccm 50,1 ccm 50,1 ccm
Leistung 2,5 kw 2,8 kw 2,7 kw
Tankinhalt 0,52 Ltr. Kraftstoff/0,27 Ltr. Kettenöl 0,52 Ltr. Kraftstoff/0,27 Ltr. Kettenöl k.A.
empf. Schienenlänge 33-50 cm 33-50 cm 33-50 cm
Vibrationen vorne/hinten 2,8/3,7 m/sec2 2,8/3,7 m/sec2 2,4/3,6 m/sec2
Gewicht ohne Schneidegarnitur und Kraft-/Schmierstoffe 4,9 kg 4,9 kg 5,0 kg
Preis 699,- Euro 889,- Euro 889,- Euro

*Alle Angaben sind Werksangaben.

Husqvarna 550 im Praxistest

Unser Dank gilt an dieser Stelle der Fa. Husqvarna für die Leihgabe der Testsäge. Schon beim Auspacken fällt einem die kompakte Bauweise auf. Rasch montieren wir Kette und Schwert. Die Frage, warum Husqvarna allerdings bei einer Profisäge eine Halbmeißelkette ab Werk mitliefert, bleibt offen.

Beim Betanken fallen uns auch die bewährten und mit dem Kombischlüssel zu öffnenden Tankverschlüsse auf. OK, zugegeben, diese Variante funktioniert immer und überall, aber die werkzeuglose Lösung der Konkurrenz hat auch einen gewissen Charme. Schnell füllen wir einen halben Liter Alkylatbenzin und 0,27 Liter Kettenöl ein und starten die Säge zum ersten Mal.

Die Säge springt nach einigen Starterzügen auch gleich an, verschluckt sich ein paar Mal und läuft dann aber problemlos. Der typische Huskyklang ist eindeutig zu erkennen. Zügig dreht die Säge hoch, kein „Abmagern“ oder „Dieseln“ ist beim Übergang und bei der Höchstdrehzahl festzustellen.

Im Praxistest fällen wir ca. 20-30 cm starke Buchen und arbeiten diese mit der neuen Husqvarna 550 XP zu Brennholz auf. Die Säge hat ordentlich Leistung, wenngleich auch rein subjektiv der Unterschied zum Vorgängermodell, der 346 XP, nicht ganz so deutlich ausfällt wie der Unterschied der größeren Husqvarna 560 XP zum Vorgängermodell, der Husqvarna 357 XP. Aber dennoch, Leistung hat die Säge satt. Nach ca. 45 Minuten ist der erste Tank leer. Im weiteren Arbeitsverlauf werden auch so langsam die technischen Details spürbar. Der RevBoost ist ideal beim Entasten der etwas dickeren Buchenäste.

Und auch die Startprobleme sind so nicht mehr zu spüren, die Säge startet nahezu bei jedem ersten Seilzug auf Anhieb.

Husqvarna 550 XP - High-tech trifft Top-Design!

Fazit

Unser Fazit nach dem ersten Arbeitstag: alles in allem eine tolle Säge! Leicht, leistungsstark und anwenderfreundlich durch gutes Startverhalten und ruhigen, sprich vibrationsarmen Lauf.

Natürlich kann man nach einem Tag noch nichts über Haltbarkeit und Zuverlässigkeit sagen. Wir beschließen daher den Testtag mit einem richtig guten Eindruck, nehmen uns aber vor, diesen Bericht dynamisch fortzusetzen.

Überzeugt hat uns die neue Husqvarna 550 XP aber allemal und wie im Header schon geschrieben, High-tech trifft Top-Design! Ein großes Lob an die Fa. Husqvarna und eine ganz klare Kaufempfehlung von uns aus.