Brennholz richtig aufarbeiten, Teil 3

Forstwirt bei der Brennholzaufarbeitung

Nach der professionellen Vorbereitung geht es im Teil 3 unserer Reihe“ Brennholz richtig aufarbeiten“ um das Fällen, Vermessen und Einschneiden von Brennholz. Alle Angaben beziehen sich auf die Aufarbeitung von 1-Meter-Spaltstücken und der Ablauf schildert das Standardarbeitsverfahren, wie es in der Ausbildung zum Forstwirt gelehrt wird.

Brennholz fällen

Die Frage ob Sie Ihr Brennholz selber fällen dürfen, muss je nach Bundesland unterschiedlich beantwortet werden. In vielen Bundesländern erhalten die Selbstwerber nur noch liegendes Holz, sei es im Bestand oder als Polterholz gerückt am Waldweg. In einigen Ländern können private Brennholzkäufer auch heute noch das Holz selber fällen. Es ist also ratsam, diesbezüglich bei Ihrer zuständigen Forstverwaltung nachzufragen.

Informationen zur fachgerechten Baumfällung finden Sie in unserer Rubrik Fälltechnik.

Brennholz vermessen und einschneiden.

Brennholz grob entasten

Asten bis zur Derbholzgrenze

In den meisten Fällen werden die Bäume durch Mitarbeiter der Forstverwaltungen gefällt! Daher beginnt die private Brennholzaufarbeitung in der Regel mit dem Entasten und Einschneiden der Baumstämme bzw. der Kronenhölzer. Der Profi befreit (astet) zunächst einmal den Stamm bzw. die Krone von Ästen, die zu dünn für die spätere Brennholzaufarbeitung sind. Dies sind in der Regel Äste unter 8 cm Durchmesser (Derbholzgrenze) die rindeneben abgeschnitten werden, damit später im Brennholzstoß keine zu großen Hohlräume durch Aststummel entstehen.

Durch das grobe Entasten verschafft sich der Waldarbeiter zunächst einmal einen guten Zugang zum Stamm/zur Krone und sorgt somit für einen sicheren Stand. Gleichzeitig verbleibt das verwertbare Holz aber in einer geeigneten Arbeitshöhe.Nach der Entastung bleibt die Motorsäge im Kronenbereich stehen.

Vom Stammfuß her vermessen

Im nächsten Arbeitsgang markiert man mit einem Klupp-Messstock, einem Ablängstab o.ä. die Stellen, an denen später das Holz eingeschnitten wird. Achten Sie darauf, dass der Reißmeter die Risserzeichen mit einer Länge von 101 cm erstellt. So wird der Schnittverlust der Motorsäge ausgeglichen. Bringen Sie anschließend den Messstab wieder zum Stammfuß und nutzen Sie die Laufwege als Erholzeiten.

Krone und Stamm einschneiden

Von der Kronenspitze bzw. vom Stammende her werden die Meterstücke mit der Motorsäge eingeschnitten. Als vorteilhaft erweist sich jetzt, dass die Äste noch am Stamm sind. In relativ bequemer Arbeitshöhe können die Schnitte problemlos ausgeführt werden. Ein Sägen in Bodennähe mit der Gefahr des Bodenkontaktes kann so weitestgehend vermieden werden. Achten Sie im Bereich der Krone auf Holz in Spannung. Gespannte Hölzer lassen sich relativ problemlos mit dem Bohlenschnitt einschneiden. Stammstücke, die flächig auf dem Erdboden aufliegen, werden am besten zu ¾ von der Oberseite eingeschnitten. Danach wird der Stamm mit einem Fällheber/Wendehaken gedreht und die Trennschnitte können so ohne die Gefahr der Erdberührung fertiggestellt werden.

Schnitttechnik für bodennah liegende Hölzer

Wenn bei bodennah liegenden Hölzern ein einfacher Trennschnitt von oben nicht möglich ist, weil die Säge einzuklemmen droht bzw. weil der Schnitt zugeht, bietet sich eine spezielle Schnitttechnik zum Durchtrennen dieser Hölzer an.

1. Schritt

Schritt 1

Stechen Sie in der Mitte des Holzstammes mit der Säge ein. Sägen Sie weiter, bis die Säge auf der anderen Stammseite herauskommt.

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2. Schritt

Schritt 2

Schneiden Sie nun mit der Säge langsam in Richtung Erdboden. Achten Sie darauf, dass so weit wie möglich mit der Säge nach unten geschnitten wird, dabei aber kein Kontakt mit Steinen oder dem Erdboden stattfindet. Im Idealfall lässt der Stamm sich bis auf wenige Millimeter durchtrennen, ohne dass die Sägekette dabei beschädigt und in der Folge stumpf wird.

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3. Schritt

3. Schritt

Belassen Sie die Säge im Schnitt und führen Sie die Säge nun von unten nach oben. Ab der Mitte sägen Sie weiter Richtung Stammoberseite. Im Regelfall können Sie bedenkenlos die Säge oben aus dem Stamm herausführen. Mit dieser Schnitttechnik verhindern Sie …Das Einklemmen der Säge durch einen zugehenden SchnittEinen Kontakt der Sägekette mit dem Erdreich.
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Schnitttechnik für bodennahe Hölzer

In unserem Downloadbereich haben wir eine Ablaufbeschreibung der Schnitttechnik für bodennah liegende Hölzer für Sie zum kostenlosen Download bereitgestellt. Weiter geht es im Teil 4 mit den Themen Brennholz ergonomisch aufarbeiten und Brennholz fachgerecht aufsetzten.